Neue Vollzugshinweise zur Umsetzung der Klärschlammverordnung

Neue Vollzugshinweise zur Umsetzung der Klärschlammverordnung

© FiW e. V.

Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) hat im Juni 2023 die Überarbeitung der Vollzugshinweise zur Umsetzung der Klärschlammverordnung veröffentlicht. Die Veröffentlichung können Sie hier nachlesen.

Die erste Fassung dieser Vollzugshilfe erschien im Februar 2020 und wurde nun mit Stand Juni 2023 um eine Ergänzung zu den Artikeln 4 und 5 erweitert. Grundsätzlich dient diese Vollzugshilfe als Hilfestellung für die Vollzugsbehörden, Klärschlammerzeuger, Betreiber von Klärschlammverbrennungsanlagen, Gemischhersteller, Komposthersteller, Klärschlammnutzer, Träger der Qualitätssicherung, Qualitätszeichennehmer und Beförderer.

Inhaltlich geht es um die Ergänzung von Fragen zum Bericht 2023 und zur Verbrennung / Mitverbrennung und anschließender Verwertung der Aschen.

Hans-Walter Schneichel, Referent im Umweltministerium Rheinland-Pfalz und Vertreter der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall, wird diese Neuerungen im internen Workshop zum Querschnittsthema 3: Rechtliche Aspekte vorstellen. Der Workshop findet am 27.10.2023 als Online-Veranstaltung statt und hat zum Ziel, die rechtlichen Herausforderungen der RePhoR-Verbundprojekte zu beleuchten und zu diskutieren.

Anmeldungen sind möglich über transphor@fiw.rwth-aachen.de

 

Stellungnahme der DPP zu entdeckten Phosphatvorkommen in Norwegen

Stellungnahme der DPP zu entdeckten Phosphatvorkommen in Norwegen

In diversen Medien wurde kürzlich über die Entdeckung riesiger Phosphatvorkommen in Norwegen berichtet. Die DPP e.V. hat hierzu eine Stellungnahme abgegeben.

Im Jahresbericht 2022 der Norge Mining Limited wurde von 70 Mrd. Tonnen Phosphatgestein berichtet.

Das Thema wurde rasant von verschiedenen Medien aufgegriffen, teilweise mit dem Tenor, dass die bisherige Importabhängigkeit der europäischen Länder, auch Deutschlands, beendet sei. Die Deutsche Phosphor-Plattform (DPP) e.V. hat daraufhin bereits im Juli eine Stellungnahme herausgegeben, die ebenfalls von der Presse aufgegriffen und diskutiert wurde. Die Stellungnahme der DPP können Sie hier nachlesen.

Unabhängig von allen zukünftigen Entwicklungen und Erkenntnissen unterstützt die BMBF-Fördermaßnahme RePhoR die Weichenstellung für eine nachhaltige Kreislaufführung der vorhandenen Phosphorressourcen. Wie aus der Stellungnahme der DPP. hervorgeht, ist derzeit noch unklar, in welchem Zeitraum die Vorkommen wirtschaftlich abgebaut werden könnten. In jedem Fall sind aber auch die gefundenen Vorräte endlich. Die großtechnische Umsetzung von P-Recycling-Technologien bleibt daher ein sinnvoller Weg.

Phosphorrecyclingprodukt Struvit im Dauerversuch in Nettlingen bei Hildesheim

Phosphorrecyclingprodukt Struvit im Dauerversuch in Nettlingen bei Hildesheim

Das Julius-Kühn-Institut (JKI) führt derzeit Struvit-Feldversuche mit Düngemitteln aus dem Phosphorrecyclingprodukts Struvit durch. Der Partner des RePhoR-Verbundprojekts P-Net lud kürzlich zu einer Besichtigung des Dauerversuchs auf einem Praxisbetrieb in Nettlingen bei Hildesheim ein – die Zeitschrift Beckmann Verlag GmbH & Co. KG (Lohnunternehmen) berichtete.

Insgesamt soll auf den Flächen in Nettlingen die langfristige Phosphor (P)- und Magnesium-Düngewirkung von Struvit über einen Zeitraum von neun Jahren untersucht werden. Ziel ist es, den Jungpflanzen die P-Erschließung durch Wurzelaktivität zu ermöglichen. Da der Boden bereits gut mit P versorgt ist, erfolgt nur eine Erhaltungsdüngung. Erste Ergebnisse zeigen jedoch, dass eine Düngung mit Struvit die Pflanze ebenso gut in die Lage versetzt, sich selbst Phosphor aus dem Boden zu erschließen wie ein wasserlöslicher Handelsdünger, etwa das weit verbreitete DAP.

Die Erprobung des Struvitdüngers, der unter dem Markennamen „Crystallo“ vermarket werden soll, ist Teil des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes „Aufbau eines Netzwerks zum ressourceneffizienten Phosphor-Recycling und -Management in der Region Harz und Heide“ (P-Net). Die Forschenden beschäftigen sich auch mit den Marktchancen von Struvitdüngern. Ein entscheidender Faktor dabei: die Konfektionierung des Düngers in standardisierter Qualität. Durch den Aufbau eines Struvit-Netzwerks will P-Net weiter dazu beitragen, dass die weiterentwickelten, optimierten und erfolgversprechenden Verfahren und Maßnahmen zur Ertüchtigung der Struvit-Schiene auch an anderen Standorten im nationalen und internationalen Markt etabliert werden.

Agrobusiness Niederrhein e.V. stellt die RePhoR-Projekte P-Net, SATELLLITE und AMPHORE vor

Agrobusiness Niederrhein e.V. stellt die RePhoR-Projekte P-Net, SATELLITE und AMPHORE vor

Im Juni lud Agrobusiness Niederrhein e. V. zu einer Veranstaltung auf dem Gelände der Kläranlage der Emschergenossenschaft in Dinslaken ein, bei der verschiedene Möglichkeiten des Nährstoffrecyclings aus Abwässern vorgestellt, sowie rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen diskutiert wurden. Unter den vorgestellten Projekten waren auch die RePhoR-Verbundprojekte P-Net, SATELLITE und AMPHORE.

Zum Einstieg der Veranstaltung berichtete Dr. Dennis Blöhse von Emschergenossenschaft/Lippeverband (EGLV) über die Perspektive der Abwasserwirtschaft im Zusammenhang mit dem Thema Nährstoffrecycling. Die Verpflichtung zur Rückgewinnung von Phosphor, die ab 2029 gilt, betrifft auch die Anlagen von EGLV. Aus diesem Grund forschen EGLV gemeinsam mit anderen Wasserwirtschaftsverbänden und Tochterunternehmen sowie wissenschaftlichen Institutionen bereits intensiv an Möglichkeiten zur Umsetzung der rechtlichen Rahmenbedingungen.

Dr. Blöhse stellte unter anderem bereits abgeschlossene Aktivitäten in einem europäischen INTERREG NWE Projekt „Phos4You“ (2016–2021) sowie aktuelle Aktivitäten im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) durch die Förderlinie „Regionales Phosphor Recycling (RePhoR)“ finanziertes Projekt mit dem Akronym „AMPHORE“ (2020–2025) vor. In dessen Rahmen wird eine großtechnische Demonstrationsanlage zum Phosphorrecycling durch eine neu gegründete Gesellschaft, die PhosRec GmbH, am Betriebsstandort in Bottrop gebaut und ab 2024 betrieben.

Die Firma SF-Soepenberg GmbH, ein aktiver Projektpartner von P-Net und SATELLITE, hat ein eigenes Verfahren namens iPhos entwickelt, das Phosphat aus dem Wasser extrahiert und so den Phosphatgehalt in der Klärschlammtrockenmasse auf unter zwei Prozent senkt. Noch in diesem Sommer soll die erste Anlage in Betrieb gehen, die mit diesem Verfahren Phosphat aus dem Abwasser von rund 5.000 Einwohnern zurückgewinnen kann.

Bei iPhos und anderen Verfahren zur P-Rückgewinnung aus Abwasser entsteht das Mineral Struvit, das Phosphor, Magnesium und Stickstoff enthält. Dr. Joachim Clemens von der Firma Soepenberg ist von den positiven Eigenschaften von Struvit als Dünger überzeugt, der bereits heute für den Einsatz in der Landwirtschaft gekauft werden kann. Struvit fällt durch Zugabe von Magnesiumverbindungen im Abwasser aus. Dadurch bleiben die Leitungen in den Kläranlagen frei und gleichzeitig entsteht ein hochwertiger Rohstoff für Düngemittel.

TransPhoR-Beitrag auf European Wastewater Management Conference in Manchester

TransPhoR-Beitrag auf European Wastewater Management Conference in Manchester

Die European Wastewater Management Conference ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung zur Vorstellung der aktuellen Entwicklungen im Abwasserbereich und dem Austausch von ExpertInnen und Stakeholdern. In diesem Jahr besuchten über 300 Teilnehmende die Konferenz. Sophia Schüller vom Begleitvorhaben TransPhoR durfte dabei im Block „Nutrient Removal & Recovery“ das Fördervorhaben RePhoR vorstellen und diskutierte mit den Teilnehmenden über die benötigten Erfahrungen, auf welche auch andere europäische Länder zugreifen müssen. Zuvor hatte bereits Chris Thornton der European Sustainable Phosphorus Platform (ESPP) einen Überblick über die regulatorischen Instrumente der EU zum Nährstoffrückgewinn gegeben.

Die Konferenz stand unter dem Licht der sich zuspitzenden Klimakrise: so rief Professor Rupert Read in seinem Key Note Vortrag „This changes everything: the coming climate reckoning“ eindringlich auch die Wasserwirtschaft zum Handeln auf. Im Lichte dessen machten die folgenden Vorträge noch einmal den Zusammenhang zwischen Phosphor und dem Klimawandel klar: durch zunehmende Starkregen- und Sturmereignisse wird Phosphor aus dem Boden gespült, was zum Einen die Gewässergüte benachbarter Gewässer negativ beeinflusst, zum anderen potentiell den Phosphordüngerbedarf erhöht. Gleichzeitig erhöht sich die Bodentemperatur langfristig und somit auch die Aufnahmekapazität der Pflanzen.

Der Vortrag konzentrierte sich angesichts des Fachpublikums auf die organisatorischen Herausforderungen des Phosphor-Recyclings und die von RePhoR zu erwartenden Ergebnisse sowie die Beschreibung der begleitenden und projektübergreifenden Querschnittsthemen (mehr dazu auf der RePhoR-Homepage). Deutschland, als eins der Länder der EU, welche eine P-Recycling-Pflicht eingeführt haben, kann durch die Erfahrungen, welche auch innerhalb der RePhoR-Maßnahme generiert werden, auch die technologischen Pfade anderer EU-Staaten mitgestalten, wenn diese nach Best Practice Beispielen suchen. Die sich an den Vortrag anschließenden Diskussionen machten deutlich, dass an vielen Stellen Fragen zum weiteren Vorgehen und zur zeitlichen Dringlichkeit bestehen und die Ergebnisse mit Spannung erwartet werden.

RePhoR-Projekte gehen in die nächste Phase

RePhoR-Projekte gehen in die nächste Phase

Blick vom Faulturm der Kläranlage in Bottrop. Sie ist der Standort für eine Phosphor-Rückgewinnungsanlage. © Carsten Jobelius / PTKA

Die sieben Verbundprojekte gehen nun mit dem Start der weiteren Förderphase Anfang Juli in die praktische Umsetzung ihrer bisherigen Ergebnisse.

Mehr unter
https://www.fona.de/de/projekte-zum-phosphorrecycling-gehen-in-naechste-phase

Phosphor-Recycling im Innovationsmanagement – TransPhoR-Beitrag auf der ISPIM Innovation Conference in Ljubljana

Phosphor-Recycling im Innovationsmanagement – TransPhoR-Beitrag auf der ISPIM Innovation Conference in Ljubljana

„Waste is a symptom of linear economy“. Unter dem Licht dieses Zitats von Prof. Fiona Charnley der University of Exeter stand die 34. ISPIM Innovation Konferenz, welche sich mit Circular Economy und Innovationsmanagement beschäftigte. Das wissenschaftliche Begleitvorhaben stellte die BMBF-geförderte Maßnahme Regionales Phosphor-Recycling (RePhoR) vor und diskutierte in diesem Kontext Potentiale und mögliche Hindernisse des Markteintritts von aus Abwasser gewonnenen Phosphor-Rezyklaten.

Die ISPIM Innovation Conference findet jährlich an wechselnden Orten weltweit statt und wurde dieses Jahr zum 34. Mal in Ljubljana, Slowenien in Zusammenarbeit mit regionalen Stakeholdern organisiert und durchgeführt. Veranstalter ist die ISPIM (International Society for Professional Innovation Management), welche sich mit der Generierung innovativer Produkte, Prozesse und Dienstleistung und deren Markteintritt beschäftigt und Mitglieder untereinander vernetzt.

Mit dem diesjährigen Fokus der Veranstaltung auf Circular Economy fügte sich auch das Thema Phosphor-Recycling thematisch gut ein. Daher konnte im Block „EU-Projekte“ Sophia Schüller (FiW e. V.) am 07. Juni die Fördermaßnahme Regionales Phosphor-Recycling (RePhoR) vorstellen und Herausforderungen beim Markteintritt, z. B. rechtliche Fragestellungen diskutieren. Moderiert wurde die Session von Katrin Reschwamm (EUrelations AG).

Die Konferenz bot einen spannenden Einblick in das Innovationsmanagement und neue Impulse für das Projekt, welche nun im Nachgang aufbereitet werden.

BMBF-Fördermaßnahme RePhoR zieht erfolgreich Halbzeitbilanz im Statusseminar in Frankfurt a. M.

BMBF-Fördermaßnahme RePhoR zieht erfolgreich Halbzeitbilanz im Statusseminar in Frankfurt a. M.

Am 03./04. Mai 2023 präsentierten die sieben BMBF-geförderten Verbundprojekte sowie die Verantwortlichen der Querschnittsthemen den Stand ihrer Arbeiten und erste Zwischenergebnisse. Organisiert und ausgerichtet wurde das Statusseminar vom wissenschaftlichen Begleit- und Transfervorhaben TransPhoR. Das Seminar markierte die Halbzeit des Förderzeitraums und konnte im DECHEMA-Haus in Frankfurt a. M. etwa 140 Teilnehmende begrüßen.

Eröffnet wurde die Konferenz von Dr.-Ing. Luis Tercero Espinoza, welcher mit einer Keynote über aktuelle Entwicklungen des Rohstoffmarkts die Kritikalität von Phosphor einordnete. Sowohl in Vorträgen der VerbundprojektkoordinatorInnen und Zuständigen für die übergreifenden Querschnittsthemen als auch in Form einer Posterausstellung konnten im Anschluss die bisher geleisteten Arbeiten der Fördermaßnahme dargestellt und diskutiert werden. In einer Podiumsdiskussion wurde die Frage nach Stand und Entwicklungen des Phosphor-Recyclings angesichts der rechtlichen Anforderungen bis 2029 erörtert. Der erste Tag war für die Fachöffentlichkeit geöffnet und bot neben den Fördermittelempfängern auch Betreibern und Teilnehmenden aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und weiteren Interessierten die Möglichkeit, mehr über den aktuellen Stand im Phosphorrecycling zu erfahren.

Am zweiten Tag fand ein RePhoR-interner Workshop als World Café statt, in welchem an insgesamt vier Thementischen in mehreren Runden Fragestellungen zu Produkten & Märkten, Rechtlichen Aspekten, Risikomanagement und Nachhaltigkeitsanalyse diskutiert wurden.

Die Präsentationen und der Tagungsband sind nun auf der Veranstaltungsseite verfügbar und stehen zum Download bereit. Wir bedanken uns herzlich bei allen Vortragenden, Ausstellern und Teilnehmenden für die Einblicke in die Arbeiten und den fachlich konstruktiven Austausch.

Genehmigung für P-Rückgewinnungsanlage in Bottrop

Genehmigung für P-Rückgewinnungsanlage in Bottrop

Veröffentlichung einer Pressemitteilung vom 30.03.2023 des Ruhrverbands für den AMPHORE-Verbund.

Anmeldung zur Statuskonferenz freigeschaltet

Anmeldung zur Statuskonferenz freigeschaltet

Die Statuskonferenz der BMBF-Fördermaßnahme RePhoR – Regionales Phosphor-Recycling findet von Mittwoch, den 03.05.2023, bis Donnerstag, den 04.05.2023 im DECHEMA-Haus, Theodor-Heuss-Allee 25, 60486 Frankfurt, statt.

Die Anmeldung ist nun unter dem folgenden Link möglich: https://dechema.converia.de/frontend/index.php?sub=720

Das Programm finden Sie hier.

Innerhalb der BMBF-Fördermaßnahme RePhoR werden innovative regionale Lösungen zum P-Recycling und zur Klärschlammverwertung unter Beachtung der veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen entwickelt und umgesetzt. Nach fast drei Jahren transdisziplinärer Forschung und Umsetzung an verschiedenen Standorten in Deutschland stellen die Verbundprojekte der Fördermaßnahme ihre aktuellen Zwischenergebnisse vor. Weiterhin werden die laufenden Aktivitäten rund um die projektübergreifenden Querschnittsthemen präsentiert und diskutiert.

Die zweitägige Konferenz bietet neben den Beteiligten der RePhor-Projekte am ersten Tag auch AnwenderInnen und interessierten TeilnehmerInnen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft sowie Bundes- und Landesbehörden die Möglichkeit, mehr über den aktuellen Stand im Bereich des Phosphorrecyclings zu erfahren. Die Statuskonferenz findet ausschließlich in Präsenz statt und ist im lunch-to-lunch Format geplant. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Für alle Teilprojekte der RePhoR-Verbundvorhaben ist die Teilnahme an beiden Tagen gemäß Zuwendungsbescheid verpflichtend.