Querschnittsthema 2

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Querschnittsthema 2: Nachhaltigkeitsbewertung

Zielsetzung des QST

Durchführung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbetrachtung verschiedener Phosphor-Recyclingverfahren

  • Sicherstellung der Vergleichbarkeit der Ökobilanzstudien der Teilprojekte.
  • Zur Gewährleistung der Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Recyclingtechnologien ist eine einheitliche Datensammlung, eine klare Definition von Systemgrenzen bzw. Bilanzrahmen sowie weiterer Annahmen (z.B. zum Chemikalieneinsatz und Transport) erforderlich. Diese Rahmenbedingungen werden im engen Austausch mit den Teilprojekten diskutiert, abgestimmt und anschließend in einem Kriterienkatalog erarbeitet.
  • Studie zur sozialen Akzeptanz der Sekundärdünger.
  • Der aus dem Klärschlamm resp. der Klärschlammasche zurückgewonnene phosphathaltige Sekundärdünger wird auf dem freien Markt mit Primärdünger konkurrieren müssen. Zur Vorbereitung eines erfolgreichen Markteintrittes soll im Rahmen einer Sozialstudie frühzeitig die Akzeptanz des Marktes/der Marktteilnehmer*innen erforscht werden, um Hindernisse in der Markteinführung zu identifizieren und geeignete Maßnahmen anzustoßen.
  • Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.
  • Der zukünftige Preis des Sekundärdüngers wird mitentscheidend sein, ob sich das Produkt auf dem Markt durchsetzt. Für eine vergleichbare Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Rückgewinnungstechnologien müssen einheitliche Standards und Kriterien entwickelt werden, die sowohl Investitionskosten (Planung, Bau, Reinvestition etc.) als auch laufende Kosten (Personal, Energie, Betriebsmittel, Kosten aus gesetzlichen Anforderungen, Ausgangsstoffe etc.) berücksichtigen.

Stand der Arbeiten

Im Rahmen des Querschnittsthemas wurden zahlreiche sowohl bilaterale als auch projektübergreifende Gespräche geführt und ein Workshop zum Thema der Ökobilanzierung durchgeführt. Die unterschiedlichen Bewertungsansätze wurden darüber hinaus über eine Fragebogenaktion zusammengestellt, um die wesentlichen Prozessschritte der Verfahrensansätze zu identifizieren, die einer projektübergreifenden Abstimmung bedürfen. Aus den Auswertungen der Fragebögen, der Gespräche sowie insbesondere des Workshops haben sich einige Punkte herauskristallisiert, die im weiteren Projektverlauf harmonisiert werden müssen. Hier sind beispielsweise die Düngewirkung der Sekundärdünger, die potenzielle Berücksichtigung der Ausbringung der Sekundärdünger, die Festlegung der Systemgrenzen unter Berücksichtigung von Übergabestellen zu Down- und Upstream-Prozessen oder auch die Vergabe von Gutschriften für den Phosphordünger und weitere Sekundärprodukte zu nennen.

Ausblick

Die Erarbeitung eines Kriterienkatalogs für die Erstellung vergleichbarer Ökobilanzstudien zum Phosphorrecycling stellt auch weiterhin eine große Herausforderung dar. Es sind weitere Gespräche geplant, um in enger Abstimmung mit den Teilprojekten einen gemeinsamen Nenner für die grundlegende Struktur der Ökobilanzen zu identifizieren. Der dafür erforderliche projektübergreifende Austausch wird auf einem Workshop in 2022, auf dem auch weitere Themen des Querschnittsthemas adressiert werden, fortgeführt.

Ansprechpartner

Institut für Nachhaltigkeit im Bauwesen (INaB), RWTH Aachen University
Dr.-Ing. Roland Meyer
roland.meyer@inab.rwth-aachen.de