Agrobusiness Niederrhein e.V. stellt die RePhoR-Projekte P-Net, SATELLITE und AMPHORE vor
Im Juni lud Agrobusiness Niederrhein e. V. zu einer Veranstaltung auf dem Gelände der Kläranlage der Emschergenossenschaft in Dinslaken ein, bei der verschiedene Möglichkeiten des Nährstoffrecyclings aus Abwässern vorgestellt, sowie rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen diskutiert wurden. Unter den vorgestellten Projekten waren auch die RePhoR-Verbundprojekte P-Net, SATELLITE und AMPHORE.
Zum Einstieg der Veranstaltung berichtete Dr. Dennis Blöhse von Emschergenossenschaft/Lippeverband (EGLV) über die Perspektive der Abwasserwirtschaft im Zusammenhang mit dem Thema Nährstoffrecycling. Die Verpflichtung zur Rückgewinnung von Phosphor, die ab 2029 gilt, betrifft auch die Anlagen von EGLV. Aus diesem Grund forschen EGLV gemeinsam mit anderen Wasserwirtschaftsverbänden und Tochterunternehmen sowie wissenschaftlichen Institutionen bereits intensiv an Möglichkeiten zur Umsetzung der rechtlichen Rahmenbedingungen.
Dr. Blöhse stellte unter anderem bereits abgeschlossene Aktivitäten in einem europäischen INTERREG NWE Projekt „Phos4You“ (2016–2021) sowie aktuelle Aktivitäten im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) durch die Förderlinie „Regionales Phosphor Recycling (RePhoR)“ finanziertes Projekt mit dem Akronym „AMPHORE“ (2020–2025) vor. In dessen Rahmen wird eine großtechnische Demonstrationsanlage zum Phosphorrecycling durch eine neu gegründete Gesellschaft, die PhosRec GmbH, am Betriebsstandort in Bottrop gebaut und ab 2024 betrieben.
Die Firma SF-Soepenberg GmbH, ein aktiver Projektpartner von P-Net und SATELLITE, hat ein eigenes Verfahren namens iPhos entwickelt, das Phosphat aus dem Wasser extrahiert und so den Phosphatgehalt in der Klärschlammtrockenmasse auf unter zwei Prozent senkt. Noch in diesem Sommer soll die erste Anlage in Betrieb gehen, die mit diesem Verfahren Phosphat aus dem Abwasser von rund 5.000 Einwohnern zurückgewinnen kann.
Bei iPhos und anderen Verfahren zur P-Rückgewinnung aus Abwasser entsteht das Mineral Struvit, das Phosphor, Magnesium und Stickstoff enthält. Dr. Joachim Clemens von der Firma Soepenberg ist von den positiven Eigenschaften von Struvit als Dünger überzeugt, der bereits heute für den Einsatz in der Landwirtschaft gekauft werden kann. Struvit fällt durch Zugabe von Magnesiumverbindungen im Abwasser aus. Dadurch bleiben die Leitungen in den Kläranlagen frei und gleichzeitig entsteht ein hochwertiger Rohstoff für Düngemittel.