Neue Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA)

Neue Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA)

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat am 24. November 2020 seine neue Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA) veröffentlicht. Unter dem Motto „Wissen, wie Zukunft geht“ beschäftigt sie sich mit den Herausforderungen, die unserer Umwelt aktuell und zukünftig bevorstehen. Grundlage der neuen FONA-Strategie sind die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs), die die Vereinten Nationen 2015 innerhalb der Agenda 2030 veröffentlicht haben.  Um diese globalen Ziele für eine nachhaltige Zukunft bis 2030 einzuhalten, hat die neue FONA-Strategie drei übergeordnete strategische Ziele formuliert:

  1. Klimaziele erreichen
  2. Lebensräume und natürliche Ressourcen erforschen, schützen, nutzen
  3. Gesellschaft und Wirtschaft weiterentwickeln – gut leben im ganzen Land

Diese drei Ziele sind dabei jeweils in acht Handlungsfelder mit insgesamt 25 Aktionen untergliedert. Unter dem Ziel 2 beschäftigt sich das Handlungsfeld 5 mit der Sicherung von natürlichen Ressourcen, wie Wasser und Böden. Hierbei spielt das Thema des Phosphor-Recyclings, besonders nach Novellierung der Klärschlammverordnung, eine wichtige Rolle zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele. Daher hat die Bundesregierung den Ausbau des Phosphor-Recyclings nun fest in der neuen FONA-Strategie verankert (Aktion 20, S. 37). Für die Umsetzung der neuen FONA-Strategie wird das Bundesforschungsministerium die Forschungsförderung in den nächsten fünf Jahren auf vier Milliarden Euro verdoppeln.

Der Forschungsbedarf, der in Aktion 20 der neuen FONA-Strategie im Bereich Phosphor-Rückgewinnung ausgewiesen wird, soll unter anderem durch die vom BMBF gefördert Maßnahme „Regionales Phosphor-Recycling“ (RePhoR) umgesetzt werden. Dabei soll Phosphor zur Sicherung der zukünftigen Versorgung mit dem lebensnotwendigen Rohstoff zukünftig aus Abwasser und Klärschlamm zurückgewonnen werden. Dies ist wichtig, damit die Landwirtschaft weiterhin auf einem ertragreichen Niveau gehalten werden kann und dabei künftig weniger stark auf den Import von Rohphosphat aus dem Ausland angewiesen ist.  Die Verfahren für eine erfolgreiche P-Rückgewinnung sind jedoch komplex und die Kosten hoch. Um Phosphor wirtschaftlich zurückzugewinnen und die Bürgerinnen und Bürger nicht unnötig mit den dafür anfallenden Kosten zu belasten, werden in RePhoR verschiedene Phosphor-Rückgewinnungsverfahren im großtechnischen Umfang erforscht. Es werden somit wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse und praktische Erfahrungen gesammelt und bewertet, die einen breiten Transfer in die Praxis ermöglichen.

Diese Informationen sowie die gesamte FONA-Strategie finden Sie unter folgendem Link:
https://www.bmbf.de/upload_filestore/pub/Forschung_fuer_Nachhaltigkeit.pdf

Berliner Klärschlammkonferenz 2020

Berliner Klärschlammkonferenz 2020

Bei der diesjährigen Berliner Klärschlammkonferenz, welche am 16./17. November 2020 in Form einer Hybrid-Konferenz stattfand, wurden Themen rund um das Thema Klärschlammverwertung und Kreislaufwirtschaft behandelt. Am ersten Konferenztag wurde das Thema des Phosphor-Recyclings aufgegriffen, zu dem sich neben weiteren Projekten auch die BMBF-Fördermaßnahme RePhoR „Regionales Phosphor-Recycling“ vorstellte. Hierzu gab es einen einführenden Konferenzbeitrag von BMBF-Referent Herrn Dr. Löwe zum Forschungsvorhaben RePhoR und dessen aktuellem Stand. Anschließend wurden in einem weiteren Vortrag eine Übersicht der Einzelprojekte, sowie der Inhalt und die Aufgaben des dazugehörige Vernetzungs- und Transfervorhaben TransPhoR von Herrn Prof. Dr. Pinnekamp vorgestellt.

P-Rück 2020​

P-Rück 2020​

Bei dem 6. Kongress PHOSPHOR – EIN KRITISCHER ROHSTOFF MIT ZUKUNFT, welcher in diesem Jahr am 25./26. November 2020 in Form einer Online-Veranstaltung stattfand, wurde neben anderen regionalen Projekten die Fördermaßnahme RePhoR mit samt der sieben Verbundprojekte in einem eigenen Block vorgestellt. Hierzu gab es zu Beginn des zweiten Kongresstages einen Konferenzbeitrag von BMBF-Referent Herrn Dr. Löwe zur allgemeinen Einführung in die BMBF-Fördermaßnahme RePhoR sowie einen Vortrag von Herrn Prof. Dr. Pinnekamp über den Inhalt und die Aufgaben des Vernetzungs- und Transfervorhabens TransPhoR. Im Anschluss daran haben sich die sieben Verbundprojekte der Fördermaßnahme im Einzelnen vorgestellt und abschließend dazu konnte in einer Diskussionsrunde sehr erfolgreich über die Inhalte diskutiert werden.

Auftaktveranstaltung

Auftaktveranstaltung

Der 03./04. November 2020 markierte den Auftakt der BMBF-Fördermaßnahme RePhoR. Die zweitägige Veranstaltung teilte sich in einen öffentlichen Teil, der am 3.11.2020 stattfand, und einen internen Workshop am Folgetag auf. Am ersten Tag wurden alle sieben Verbundprojekte, sowie das Vernetzungsvorhaben von ihren Koordinatorinnen und Koordinatoren vorgestellt, um einen ersten Überblick über die Fördermaßnahme zu vermitteln. Es waren bis zu 180 Teilnehmende aus der interessierten (Fach-) Öffentlichkeit sowie Beteiligte der Verbundprojekte und des Vernetzungsvorhabens selbst anwesend. Zwei externe Impulsvorträge rundeten das Programm ab und gaben den Teilnehmenden Einblicke in mögliche Verwertungswege der Phosphor-Rezyklate in der Landwirtschaft und Industrie. Es wurden mögliche Anforderungen an das Phosphor-Recyclingprodukt und konkrete Produktmärkte für dessen Einsatz, sowie Marktbarrieren dargestellt und anschließend diskutiert. Wichtige Punkte waren hierbei beispielsweise die Herstellungskosten als Düngemittel, die Chancen sowie Notwendigkeit einer erfolgreichen Vermarktung und Lagerung oder auch die Akzeptanz der Rezyklate in der ökologischen Landwirtschaft. Am zweiten Seminartag stand der inhaltliche Austausch vermehrt im Fokus. Themen waren unter anderem die Nachhaltigkeitsbewertung, Pflanzenverfügbarkeit und großtechnische Umsetzung der Anlagen zum P-Recycling. Das Vernetzungsvorhaben stellte diese in kurzen Impulsvorträgen vor. Im Anschluss fanden dazu parallel zwei Diskussionsrunden mit allen Teilnehmenden statt. Als Ergebnis lieferten sie neue Denkanstöße für die Zukunft rund um das Thema P-Recycling.

Die Auftaktveranstaltung wurde vom Vernetzungsvorhaben, insbesondere dem Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e.V., organisiert und durchgeführt.