Ziel des Verbundprojektes KlimaPhoNds ist die Entwicklung und Demonstration einer ressourcenschonenden und reststofffreien Klärschlammverwertung unter Einhaltung der zukünftigen Rückgewinnungspflicht für Phosphor. Anhand der großtechnischen Verfahrensumsetzung soll erstmalig gezeigt werden, dass eine gesetzeskonforme Phosphorrückgewinnung nicht nur wirtschaftlich, sondern auch klimafreundlich auf einer Kläranlage ermöglicht werden kann.
Hintergründe zum Projekt
Das entwickelte Verfahrenskonzept wird im vollintegrierten technischen Maßstab auf der Kläranlage Northeim (Niedersachsen) gebaut und betrieben. Die zukünftig geforderte Abreicherung des P-Gehalts im entwässerten Klärschlamm auf unter 20 g P/kg TM wird durch eine P-Rücklösung aus Überschussschlamm und eine Fällung der Phosphate aus dem Zentratwasser des Überschussschlamms erreicht. Der Phosphor wir als Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP) rückgewonnen. Planung, Bau und Betrieb der technischen Anlage erfolgt durch den Kläranlagenbetreiber EBA Northeim in Zusammenarbeit mit dem CUTEC Forschungszentrum (TU Clausthal).
Parallel wird eine nahezu wärmeneutrale Trocknung von Klärschlamm mittels Wirbelschichtsverdampfungstrocknung im Pilotmaßstab installiert. Die Trocknungstechnik wird vom Projektpartner KNOKE Industrie-Montage GmbH in Zusammenarbeit mit der awama GmbH entwickelt, gefertigt und betrieben.
Der Anlagebau beginnt im August 2024. Nach Abschluss der Bauarbeiten im Sommer 2025 beginnen die Inbetriebnahme und das einjährige Messprogramm inkl. Prozessoptimierung.
Anhand des einjährigen Anlagenbetriebs wird der Praxisnachweis erbracht, dass der Phosphorgehalt im entwässerten Klärschlamm im Jahresverlauf sicher auf unter 20 g P/kg TM abgereichert werden kann. Die aus den Betriebsdaten gewonnenen Erkenntnisse sollen interessierten Kläranlagenbetreibern bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden.