Die im Rahmen des AMPHORE-Projekts in Bottrop errichtete Anlage dient der großtechnischen Demonstration der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammaschen. Die Umsetzung erfolgt nach dem nasschemischen PARFORE®-Verfahren, bei dem der Phosphor in Form von Phosphorsäure aus den Aschen zurückgewonnen wird.
Hintergründe zum Projekt
Die Phosphorrückgewinnungsanlage wurde auf der Kläranlage Bottrop der Emschergenosschenschaft errichtet. Geplant und errichtet wurde die Anlage von der PARFORCE-Technology Cooperation GmbH (PTC) nach dem nasschemischen PARFORCE®-Verfahren. Die PTC wurde dazu von der Anlagenbetreiberin, der PhosRec Phosphor-Recycling GmbH, beauftragt. Die PhosRec GmbH ist die gemeinsame Tochtergesellschaft der fünf in AMPHORE beteiligten Wasserverbände, die eigens für die Beteiligung in dem Projekt gegründet wurde.
Die für die Errichtung und den Betrieb notwendige Genehmigung nach BImSchG wurde gemeinsam von der PhosRec, der Emscherwassertechnik und der PTC vorbereitet und durch die PhosRec bei der Bezirksregierung Münster beantragt. Die Genehmigung wurde im März 2023 durch die Bezirksregierung erteilt.
Die Anlagenerrichtung in Bottrop wurde Ende 2023 abgeschlossen und die Arbeiten sind ab Anfang des Jahres 2024 in die Inbetriebssetzungsmaßnahmen übergegangen. Im September 2024 startete der erste kontinuierliche, zweiwöchige Betrieb der Anlage, welcher als Funktionsnachweis des Anlagenbauers über das Verfahren und die Anlage in Bottrop dient. Im Anschluss an den erfolgreichen Nachweis wird die Anlage an die PhosRec GmbH übergeben, die den Betriebsstart anmelden und den Demonstrationsbetrieb starten wird.
Ziel des zweijährigen Untersuchungszeitraums ist der Erfahrungsgewinn im Betrieb der Anlage sowie die Optimierung der Verfahrenstechnik auf die eingesetzten Aschen aus dem Projektgebiet. Daneben stehen die gewonnene Phosphorsäure und die Nebenprodukte im Fokus. Gemeinsam mit potenziellen Abnehmern und Entsorgern werden auf Basis von Untersuchungen von Produktproben mögliche Nutzungs- sowie Entsorgungswege eruiert. Die Erkenntnisse des Demonstrationsbetriebs fließen direkt in eine Bewertung nach ökologischen und ökonomischen Kriterien ein. Gemeinsam mit den Betriebs- und Optimierungsergebnissen und den Erkenntnissen zur Produktverwertung und möglichen Entsorgungswegen fließen diese in den Entscheidungs- und Strategieprozess der fünf Wasserverbände ein, für die nach Novellierung der Klärschlammverordnung ab 2029 bzw. 2032 die Phosphorrückgewinnung verpflichtend eingeführt wurde.